Aktuelles
2010-12-03 Tusk wendet Skandalkoalition abTusk wendet Skandalkoalition ab Deutsche Minderheit bleibt in Oppelner Regierung
Die Wojewodschaft Oppeln steht unter besonderer Beobachtung und Förderung durch die Bundesregierung. Der deutsche Tourismus ist in der Region zudem ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Die Entmachtung der deutschen Minderheit in Oppeln brachte dann auch schnell die Räderwerk in Warschau in Gang. Der deutsche Sejmabgeordnete Ryszard Galla sprach umgehend bei der Spitze der PO vor und verhinderte damit die neue Fakteblage. PO-Chef und Premierminister Donald Tusk, der beste Beziehungen nach Berlin pflegen möchte, schritt umgehend ein und verbot einen Ausschluss der deutschen Minderheit aus der Regierung. Die PO-Fraktion um Leszek Korzeniowski musste die kalte Entmachtung zurücknehmen. "Ich freue mich, dass sich die PO anders entschieden hat", erklärte Ryszard Galla gegenüber dem Schlesischen Wochenblatt. Die Wojewodschaft Oppeln wird jetzt von einer großen Vierer-Koalition regiert, denn die PO mochte auch die Koalitionsvereinbarung mit PSL und SLD nicht zurücknehmen. Aber auch, wenn Ryszard Galla sich in bescheidener Freude übt, sehen Experten die deutsche Minderheit benachteiligt. Die PO stellt als stärkste Fraktion mit 12 Abgeordneten den Marschall. Keiner der beiden Vize-Regierungschef-Posten geht allerdings dem Proporz entsprechend an die Deutschen. Andrzej Kasiura, der auch bisher Mitglied der Regierung war, soll zwar Beisitzer bleiben. Der bisherige deutsche Vizemarschall Jozef Kotys hatte mit Abstand die meisten Stimmen bei den Parlamentswahlen einfahren können, bleibt nun aber entmachtet. Die Rochaden in den Ämtern sind noch nicht abgeschlossen, denn Kasiura hat beste Aussichten im zweiten Wahlgang auch Bürgermeister von Krappitz zu werden. Im ersten Wahlgang hatte er zwar die 50 Prozenthürde nicht genommen, aber mit knapp 43 Prozent den PO-Kandidaten deutlich in die Ränge verwiesen. Sollte Kasiura gewählt werden, wird er wohl den Bürgermeisterposten annehmen und den Regierungsposten in der Wojwodschaft quittieren. Kotys gilt als äußerst erfolgreicher Politiker und Strippenzieher, dessen herausragendes Wahlergebnis für ihn spricht. Sein Profil dürfte der PO zu dominant sein. |
2010-11-24 Sejmikwahlen in OppelnSejmikwahlen in Oppeln 2010-11-24 - Nach den amtlichen Endergebnissen der Sejmikwahlen ist in der Wojewodschaft Oppeln eine Neuauflage der Koalition zwischen der Bürgerplattform PO und der Fraktion der deutschen Minderheit möglich. Die PO errang als klare Wahlsiegerin 12 von 30 Sitzen und die deutsche Liste errang 6 Mandate. Der auf der deutschen Liste kandidierende Vizemarschall Jozef Kotys erhielt den höchsten Stimmenanteil noch vor Marschall Jozef Sebesta. Leider nicht mehr im Parlament vertreten ist Vizepräsident des Sejmik Ryszard Donitza, der nur einen Stimmenanteil von 4,97 Prozent erreichen konnte. Die Mandatsträger der deutschen Minderheit sind Jozef Kotys, Andrzej Kasiura, Herbert Czaja, Norbert Rasch, Krystian Adamik und Hubert Kolodziej. Andrzej Kasiura kandidiert auch als Bürgermeister der Gemeinde Krappitz/Krapkowice und hat im ersten Wahlgang mit über 42 % die meisten Stimmanteile einwerben können. /BK
2010-11-22 Kommunalwahlen in PolenPO liegt bei Kommunalwahlen in Polen vorne 22.11.2010 - Das europafreundliche Lager im polnischen Parteienspektrum hat bei den aktuellen Kommunal- und Sejmikwahlen gewonnen. Die Stadtpräsidenten von Donald Tusks Bürgerplattform PO in den größten Städten wie Warschau, Lodz und Krakau konnten sich gut behaupten. Insgesamt liegt die PO lt. den Prognosen mit über 33 % Stimmanteilen vorne. So hat die PO in der Wojewodschaft Ermland und Masuren, dem südlichen Ostpreußen, 33,8 % der Stimmen erringen können und lag damit deutlich vor der nationalistischen PiS (27 %), der sozialdemokratischen SLD (15,8 %) und der PSL 13,1 %. In der oberschlesischen Wojewodschaft Oppeln hat die Liste der deutschen Minderheit nach Angaben der NZZ 11,6 Prozent der Stimmen gewinnen können. Auch in einigen kommunalen Gebietskörperschaften konnten sich Kandidaten der Minderheit gut platzieren. So errang beispielweise bei den Bürgermeisterwahlen in Krappitz/Krapkowic der bisherige Regierungsvorstand der Oppelner Wojewodschaft Andrzej Kasiura knapp 43 % der Stimmen, gefolgt von Maciej Sonik (PO) mit 35 % . Die europaskeptische PiS liegt landesweit mit durchschnittlich 24 % zwar noch im Rennen, ist aber eben doch auf die Ränge verdrängt. Die offiziellen Endergebnisse werden am 23.11. verkündet. /BK
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2010-09-27 Kongress in OppelnDuppré: „Europa der 27 ohne kommunale Kooperation nicht möglich“ Kommunalpolitischer Kongress der AKP tagte im Oppelner Schlesien
2010-10-27 (BK) Betrachtet man wie das BMI unter allen Regierungskonstellationen seit 1990 die deutsche Minderheit als wichtigen Faktor bei der deutsch-polnischen Verständigung, dann ist die Wojewodschaft Oppeln, wo die Minderheit gemeinsam mit der Bürgerplattform PO regiert, einer der wichtigsten Brückenköpfe in der Partnerschaftsbewegung. Zwischen Deutschen und Polen hat diese seit Abschluss des deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrages 1991 nun Fahrt aufgenommen, nachdem sie in Zeiten des Kalten Krieges eher nomineller Natur war.
Der diesjährige Kongress der AKP zog rund 45 führende Kommunalpolitiker beider Nationen auf das repräsentative Schloss Groß Stein nahe dem oberschlesischen Oppeln. Ein Ort mit Symbolwert, wurde Schloss Groß Stein doch 1994 aus Mitteln der Stiftung für deutsch-polnischen Zusammenarbeit vollständig wieder aufgebaut. Die Schirmherrschaft über den von der Bundesregierung geförderten Kongress hatte der Marschall der Wojewodschaft Oppeln, Jozef Sebesta, übernommen. Für ihn begrüßte das Oppelner Regierungsmitglied Andrzej Kasiura die Kongressdelegierten im Spiegelsaal des Schlosses.
Der Kongress lag ganz im Zeichen von 30 Jahre Solidarnosc und 20 Jahre deutsch-polnische Verträge. So hauchte der ehemalige ARD-Korrespondent in Warschau Friedrich-Wilhelm Kramer, heute Direktor des NDR-Landesfunkhauses in Kiel, den Streiks auf der Danziger Werft und die Gründung der Solidarnosc vor 30 Jahren aus Sicht der deutschen Medien mit einem lebendigen Vortrag noch einmal Leben ein. Ein Ereignis, dass für die meisten der deutschen und polnischen Partner als Ausgangspunkt für das Ende des Ost-West-Konflikts, für die deutsche Wiedervereinigung, für den Beitritt Polens zur EU und letztlich für den Aussöhnungsprozess zwischen beiden Ländern gilt. Heute garantieren vielfältige, zum Teil starke kommunalpartnerschaftliche Bande das Wachsen von Vertrauen und guter Nachbarschaft, auch ungeachtet der historischen Belastungen, die mit den polnischen Teilungen einerseits und Flucht und Vertreibung nach 1945 andererseits zusammenhängen.
Ein detailreiches Bild von der internationalen Partnerschaftsarbeit der Wojewodschaft Oppeln sowie ihrer Kreise und Kommunen lieferte Vizemarschall Jozef Kotys. So seien allein im Vorjahr in der verhältnismäßig kleinen Region Oppeln 443 europäische Partnerschaftsinitiativen gezählt worden.
Die Kooperation im pommerschen Grenzbereich stellte der ehemalige Landrat des Kreises Uecker-Randow und amtierende Landesvorsitzende der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Mecklenburg-Vorpommern, Siegfried Wack, mit der Beschreibung der Arbeit der Euroregion Pommerania vor.
Über das zunehmende Wiederaufleben des historischen Stadtbildes wusste der Bürgermeister der Stadt Pr. Holland (Paslek), Dr. Wieslaw Sniecikowski, zu berichten. Durch die Partnerschaften vor allem zu der Kreisgemeinschaft Pr. Holland aber auch zu der schleswig-holsteinischen Stadt Itzehoe konnte hier viel erreicht werden. So hatte die Kreisgemeinschaft primär dazu beigetragen, dass unter anderem zwei historische Stadttore und etliche Meter der Stadtmauer restauriert werden konnten.
Als im Gesundheitswesen und im Pflegebereich optimal aufgestellt präsentierte Landrat Jozef Swaczyna den oberschlesischen Landkreis Groß Strehlitz. Man könne sich dem Vergleich mit den westlichen Partnern stellen. Problematisch seien aber die Unterversorgung bei handwerklichen Dienstleistern und die noch ausbaufähige Infrastruktur.
Besonders eindrucksvoll hat sich nach Angaben von Verwaltungsvorstand Jaroslaw Lango die Infrastruktur der unweit Danzigs gelegenen Stadt Elbing entwickelt, deren kriegszerstörte Altstadt fast in den letzten 10 Jahren weitgehend wieder aufgebaut wurde. Elbing (Elblag) strebt als nächstes die Einrichtung einer Universität an.
Der Themenschwerpunkt „Minderheit“ wurde mit einem von der Minderheit gestalteten kulturellen Abend mit Volkstanz und Gesang abgerundet. Zu den Organisationen, die sich ungeachtet der nationalen Zugehörigkeit im sozial-humanitären Bereich um Menschen bemühen, zählt das Hilfswerk des Lazarus-Orden, der sich und sein Wirken in der Republik Polen bereits 2009 auf dem Düsseldorfer Kongress mit drei Vorträgen präsentieren konnte. Auf Schloss Groß Stein zeichnete der Großprior des Lazarus-Orden (Weltverband) Klaus-Peter Pokolm Führungskräfte der Lazarus-Station Elbing aus. Unter den in Ermland und Masuren wirkenden Stationen des Ordens zeichnet sich die Elbinger Filiale des Hilfswerks mit ihrer dynamischen Entwicklung als besonders erfolgreich aus.
Die AKP strebt an, über den deutsch-polnischen Kommunalpolitischen Kongress künftig weitere deutsche Landkreise mit ihren polnischen Partnern in den internationalen Erfahrungsaustausch ihrer Spitzenvertreter einzubinden und wird auf Vorschlag des Präsidenten des Deutschen Landkreistages, Hans Jörg Duppré, den Folgekongress 2011 im Oppelner Partnerland Rheinland-Pfalz ausrichten.
2010-09-17 AKP: Steinbach beleidigt BartoszewskiSteinbach beleidigt Bartoszewski / Bärendienst für politische Linke
Der Vorwurf eines schlechten Charakters gegenüber Wladyslaw Bartoszewski sei ein Bärendienst, den Erika Steinbach, an der politischen Linken erwiesen habe, erklärt Bernhard Knapstein, Geschäftsführer der deutsch-polnischen Arbeitsgemeinschaft Kommunalpolitische Partnerschaft (AKP). Die Beleidigung des polnischen Vertreters für die deutsch-polnischen Beziehungen sei für die Vertriebenen wenig hilfreich und spiele all jenen in die Hände, die die Vertriebenen aus linkem Kalkül unaufhörlich bekämpfen. Steinbach werde daher zu Recht auch aus den Reihen hoher Funktionsträger der deutschen Heimatvertriebenen kritisiert. Der Bundestagsabgeordnete Stephan Mayer (CSU), der auch dem Präsidium des BdV angehört, hatte Steinbachs Äußerungen in der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“ als „alles andere als hilfreich“bezeichnet.
„Die AKP fördert den Dialog zwischen deutschen und polnischen Politikern unter Einbeziehung der Vertriebenen-Kreisgemeinschaften und der deutschen Minderheit in Polen. Frau Steinbach vertritt nicht die AKP und die AKP gehört auch nicht dem BdV an.“, so Knapstein. Die AKP wolle den Verständigungsprozess fördern und nicht ihn durch rhetorische Entgleisungen kaputtmachen, so Knapstein weiter. „Bei allen Verdiensten, die Erika Steinbach gegenüber den deutschen Heimatvertriebenen hat, hier ist sie zu weit gegangen.“
Der kommende Kommunalpolitische Kongress der AKP findet Ende September in Oppeln/Opole statt und steht im Zeichen von 30 Jahre Solidarnosc und 20 Jahre deutsch-polnische Verträge. Die Kongresse der AKP fördern seit Jahren die kommunalpolitische Partnerschaftsbewegung zwischen deutschen und polnischen Gebietskörperschaften sowie ostdeutschen Heimatkreisgemeinschaften. Schirmherr der vom Bundesinnenministerium geförderten Tagung ist der polnische Marschall der Wojewodschaft Oppeln, Jozef Sebesta. /AKP |